04.03.2013

75. Geburtstag Prof. Zehnder - Sonderausstellung Gerhard Seyde


Wegen Überfüllung musste das KUNST KABINETT HESPERT am Sonntag, 3. März, fast seine Türe schließen: Der Empfang zum 75. Geburtstag von Professor Dr. Frank Günter Zehnder und die aus diesem Anlass stattfindende Eröffnung einer Sonderausstellung von Werken des großen Malers und Zeichners Gerhard Seyde zog mehr als 80 Besucher an.


Foto: Wolfgang Abegg

Präsentiert werden einerseits Werke, die Anfang der Siebziger Jahre unter anderem in der Kunsthalle Düsseldorf gezeigt wurden und Exponate, die hier erstmals öffentlich zu sehen sind. So wollte auch Landrat Hagen Jobi "seinen Hut ziehen" vor den Aktivitäten des KUNST KABINETT HESPERT, bevor er sich dem Ehrengast des Tages zuwandte. Als Mitglied und Berater bei der Auswahl von Werken für die Kunstsammlung Oberberg sei Zehnder unverzichtbar. Er dankte ihm für die jahrelange Partnerschaft zum Wohle der Kultur. Er habe mitgeholfen, dass Oberberg "keine dilettantische Provinz" sei. Zehnders Berufungen ins Wallraf-Richartz-Museum und an das Bonner Landesmuseum zeugten von seinem hohen Wissen und seinen Fähigkeiten.

Bodo Gerono, der Direktor des KUNST KABINETT HESPERT, fand warme, persönlich Worte für seinen Freund Zehnder. Drei Dinge bewundere er an ihm: zum ersten seine fachliche Substanz und Tiefe und zugleich seine Weite. Zehnder sei ein "begnadeter Redner", was er bereits mehrfach bei Ausstellungseröffnungen in Hespert, der Theatergalerie Gummersbach oder auf Schloss Homburg bewiesen habe. Als letztes hob er Zehnders "tiefen Glauben ohne Doppelmoral" hervor. Er sei für ihn ein Vorbild gelebten Christseins. Als Dank übergab er ihm drei Arbeiten von Künstlern, welche in Hespert ausgestellt hatten.

Der 1. Vorsitzende des Fördervereins, Hellmut Riebeling, bezeichnete die Ausstellung Gerhard Seyde als eine "Sternstunde des KUNST KABINETT HESPERT". Es sind bisher nie gezeigte Werke des begnadeten Künstlers dabei, welcher in den Siebziger Jahren dem Kunstrummel entfloh und inkognito im Oberbergischen bis zu seinem Tode 2011 gleich einem Eremiten in selbst gewählter Einsamkeit arbeitete.

Die Bilder und Zeichnungen zwingen zum genauen Hinsehen und Forschen. Da öffnen sich Leinwände in die dritte Dimension, reißen auf in darunterliegende dunklere Schichten. Wie Blitze zucken gleißende Gerade in wellenförmige oder getupfte Welten und zerbrechen diese. Malerische Elemente stehen im Dialog und Spannungsfeld mit Linie, Geometrie. Zum Träumen schön sind die vielen Bleistift- und Federzeichnungen. Filigranhaft, feinst ziseliert, mit eindeutiger, klarer Handschrift erwachsen aus Linien, Kreisen und Tupfen neue Figuren oder Traumbäume oder Zauberwesen.

Seyde begreift wie viele der ganz Großen Kunst als allumfassend. Musik, Literatur, Malerei sind eine Einheit für ihn, was durch Exponate in Airbrush-Technik Tusche, Fotografie oder Materialarbeiten erlebbar wird. Zwei aus Fundstücken komponierte Klangobjekte, auf denen er selbst spielte (was per Tonkonserven innerhalb der Ausstellung akustisch erlebbar ist), gehören unter anderen zu den Höhepunkten der Ausstellung.

Auf der oberen Etage werden exemplarisch zeichnerische Studien und Entwürfe für Bühnenbilder aus den Fünfziger/Sechziger Jahren gezeigt, um Seydes meisterhafte Beherrschung dieser Techniken zu veranschaulichen. Dazu dienen auch drei Zeichnungen seines Wirkens als Kunsttherapeut zu Beginn der 80er Jahre.

Bürgermeister Rüdiger Gennies freute sich, diesmal den ums KUNST KABINETT HESPERT verdienten Professor Zehnder, der stets die Werke der Künstler würdige, ehren zu können und gratulierte ihm im Namen von Rat und Verwaltung zu seinem 75. Geburtstag. In seinen Dankesworten zeigte sich Prof. Dr. Zehnder erneut als " Meisterredner der Kürze". Nach einem Statement zum Wesentlichen der Kunst lobte er das KUNST KABINETT HESPERT als ein Labor der Kunst, das einen hervorragenden Überblick über besondere Zeitgenössische Kunst liefere. Er werde dieser Institution natürlich auch in Zukunft wie bisher verbunden sein. Dann reflektierte er seine Zeit in den Nachkriegsjahren als Kind in Dieringhausen, wo er das Oberbergische kennen und lieben lernte. Er lobte den Oberbergischen Kreis, Mitveranstalter dieses Empfanges, für sein großes Engagement für die Kunst, insbesondere für die Schaffung der Oberbergischen Kunstsammlung. Die Ausstellung läuft noch bis zum 28. April 2013. Öffnungszeiten Samstag und Sonntag von 15 bis 17 Uhr oder nach telefonischer Voranmeldung unter 01 78 / 6 89 63 05.


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Fotos: Wolfgang Abegg


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Film: Ursula Lux


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