12.08.2015

Spannende vielschichtige Blicke auf den Rhein von gestern und von heute



In der Ferienzeit lockt das Kunstkabinett Hespert erstmals nach langer Zeit wieder mit einer Themenausstellung. "200 Jahre Preußen am Rhein" - ein Reizwort für so manchen überzeugten Rheinländer. Und dann noch : "Danke Berlin" als geradezu frech-provokanten Zusatz!



Wer aber die Rheinansichten des Spätromantikers Caspar Scheuren näher betrachtet, findet ein Füllhorn erzählfreudiger Motive, historischer Rheinsagen und detailgenauer Zeichnungen der Burgen, Städte und Kathedralen des Mittelrheins bis Cleve, welche das Herz jedes Rheinländers höher schlagen lassen. Der Abstand zur Rheinromantik des 19. Jahrhunderts ist groß genug um die 27 großformatigen Lithographien aus der Hand Scheurens wieder würdigen zu können: Ihre Detailfülle, ihre Erzählkunst, ihre Farbigkeit und vor allem ihren Reichtum an Allegorien und mythischen Klängen.

Erst in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts hat man die Düsseldorfer Malschule des 19. Jahrhunderts neu entdeckt wie man in einer hochqualifizierten Einführung des Kunsthistorikers Dr. Wolfgang Vomm bei der Eröffnung der Ausstellung erfuhr. Vomm stellte die Albumblätter in den historischen Zusammenhang der Eröffnung des Wallraff Richartz Museums in Köln , wozu Scheuren diese Auftragsarbeit von Kaiserin Augusta persönlich übertragen wurde. Kein Wunder, daß vor allem Städte und Burgen zeichnerisch erzählt werden, die Bezug zur Geschichte der Hohenzollern am Rhein haben. Von daher ist diese jüngste Hespert-Ausstellung zugleich eminent zeitgeschichtlich.

Dem V orwurf der "kitschigen" Rheinromantik vergangener Rheinidylle entging man dank der verblüffenden Idee von Projektleiterin Susanne Bonenkamp , 14 zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen um ihre kritische Auseinandersetzung mit Scheurens "Blick zurück" zu bitten. Ein spannender, vielschichtiger "Blick von heute" auf die Rheinromantik und den Rhein heute entstand dadurch. Die Rheinlandschaft und ihre sakralen und profanen Bauten erscheinen in der Spiegelung unserer Zeit vielfach gebrochen . Dem Betrachter bleibt es überlassen, zu vergleichen und zu deuten.

Klaus Hansen gar entschied sich für die Fertigung eines kleinen Welttheaters im Stile des 19. Jahrhunderts mit beweglichen Figuren. Es mutet auf den ersten Blick romantisch an, ist jedoch hochpolitisch und zeitbezogen. Als Akteure und Besucher des Drachenfels und Bahnhof Rolandsecks treten fast 70 weltbekannte Künstler und Politiker auf von Clemens von ‚Brentano bis Michail Gorbatschow.
Stimmig zur Rheinidylle auf den Albumblättern spielte Lorena Wolfewicz auf der irischen Harfe zarte schwebende Töne und ließ Loreley samt Rheintöchtern im Geiste lebendig werden.

Die Ausstellung ist noch bis 9. August 2015 geöffnet . Samstags und Sonntags von 15 - 17 Uhr oder nach tel. Vereinbarung.

Gisela Kind

Wegen des großen Interesses ist die Ausstellung bis zum 16. August verlängert.

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Fotos: Dieter Otten