Bilder aus Irland und der Bretagne - Frühe fotografische Arbeiten 1979 - 1980
Martin Rosswog
Die fotografischen Arbeiten von Martin Rosswog erschließen sich nicht auf den ersten Blick. Man muss schon genau hinein sehen in diese etwa 70 schwarz-weißen Fotos, sich hinein denken und hinein fühlen in ihre Welt.
Angesichts der fast 100 Premierengäste bei der Eröffnung seiner Vernissage im KUNST KABINETT HESPERT am vergangenen Sonntag war dies allerdings nicht so einfach. "Die Schülerzahlen in den oberbergischen Schulen schrumpfen, im Kunstkabinett ist das Gegenteil der Fall", konnte Vorsitzender Hellmut Riebeling bei seiner Eröffnung gut gelaunt feststellen. Neben dem Bürgermeister der Gemeinde Reichshof, Rüdiger Gennies, hatten sich diesmal auch Gudrun Sievers-Flägel vom Museum Schloss Homburg und die Vorsitzende des Nümbrechter Kunstvereins, Birgit Ludwig-Weber, eingefunden.
Um eine "verlorene Welt" geht es bei diesen dokumentarischen Fotografien der Jahre 1979 bis 1990. Sie stellen ohne falsche Nostalgie fest "wie es damals war" und "wie es niemals mehr sein wird". Dr. Christoph Schaden, Professor für Kunst-,Medien- und Designgeschichte an der Ohm-Hochschule in Nürnberg, lud die Anwesenden zu einer Zeitreise in die Lebensweise Irlands und der Bretagne lange vor dem EU-Beitritt ein. Die Ausstellung zeigt die agrarisch geprägte Lebensweise, die familiären Bindungen und die ärmliche, kinderreiche Gesellschaft dieser Jahre als "verlorene Welt".
Da sämtliche Fotos unbearbeitet sind und aus einer noch nicht digitalisierten Welt stammen, bezeichnete er sie als echte, unverfälschte Dokumentarfotografie. Einrichtungsgegenstände und Interieurs, wie sie Rosswog zeigt, wird man heute weder in Irland noch in der Bretagne in gleicher Form noch finden. Diese unbearbeiteten Fotos zeigten - so Dr. Schaden - noch die reine Wahrheit des "genau so ist es gewesen und ist es heute nicht mehr".
Franz Bodo Gerono, Direktor des Kunst Kabinetts, wies auf die persönliche Führung durch die Ausstellung durch Martin Rosswog hin. Sie findet statt am Sonntag, 27. März, 16:00 Uhr. Anschließend zeigt Rosswog seinen Dokumentarfilm "Und jetzt sind wir alle verflossen in die Vergangenheit" (80 Minuten). Die Ausstellung ist noch bis zum 17. April zu sehen, jeweils Donnerstag und Sonntag von 15 - 17.00 Uhr.
Der Förderverein KUNST KABINETT HESPERT e. V. dankt der AggerEnergie in Gummersbach und dem Restaurant Ballebäuschen in Reichshof-Hespert für die freundliche Unterstützung bei der Realisierung dieser Ausstellung.
Bilderserie
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Fotos: KUNST KABINETT HESPERT
Videos
Film: Ursula Lux
Begrüßung: Hellmut Riebeling, 1. Vorsitzender Förderverein KUNST KABINETT HESPERT e. V.
Begrüßung: Bürgermeister Rüdiger Gennies
Einführung: Prof. Dr. Christoph Schaden, Nürnberg
Franz Bodo Gerono, Direktor KUNST KABINETT HESPERT